Schweigen kann fatale Folgen haben. Zum Beispiel dann, wenn ein arabischer Arbeiter verdächtigt wird, ein Kind getötet zu haben, obwohl eine israelische Mutter weiß, dass er unschuldig ist. Oder wenn die Angst um die eigene Familie sich mit der Dynamik einer gespaltenen und rassistischen Gesellschaft zu einem üblen Gift vermischt. Die in Tel Aviv lebende Autorin und Psychologin Ayelet Gundar-Goshen (Löwen wecken, Wo der Wolf lauert) hat mit Ungebetene Gäste ein »flirrendes, intimes Psychodrama über Rassismus und Rache, Mutterliebe und Lüge aus Angst« (NDR Kultur) geschrieben. Ein Roman, der nicht vor der Komplexität der politisch-gesellschaftlichen Lage in Israel zurückschreckt und zeigt, wie sich ebendiese Komplexität auf einzelne Menschen auswirkt. Carsten Hueck (DLF) wagt mit der Autorin einen Blick auf ein zutiefst verstörendes Gesellschaftsporträt. Anja Herden vom Schauspiel Hannover liest die deutschen Passagen. Eintritt: 12/6 €, simultangedolmetscht
Atlas der Literaturen
