»Identitätspolitik verletzt (…) Gleichheit, indem sie verschiedene Regeln für verschiedene Gruppen fordert«, sagt Bernd Stegemann in seinem Buch Identitätspolitik. Aber was heißt schon »Gleichheit«? Kommen manche Gruppen nicht viel gleicher weg als andere? Ist Identitätspolitik nicht eher Therapie als Verletzung? Kann man nicht »aus universalistischen Gründen in einem bestimmten Sinne anti-universalistisch argumentieren und handeln«? So, schreibt Karsten Schubert in Lob der Identitätspolitik, müsse man das machen, »weil dabei von partikularen Standpunkten ausgehend die universalistischen Werte der Gleichheit und Freiheit konkretisiert werden«. Klingt links. Nur: Wäre »Deutschland-den-Deutschen« nicht irgendwie auch Identitätspolitik? Catherine Newmark, Publizistin, Philosophin und Redakteurin beim Deutschlandfunk (»Sein und Streit«) sagt: »Die Identitätspolitik ist zu einem Begriff geworden, mit dem sich Linke selbst zerfleischen.« Sie streitet mit Schubert um einen der wichtigsten Begriffe unserer Zeit. Eintritt: 12/6 €
Sinn:Thesen
Karten gibt es im Vorverkauf beim Buchladen Annabee und online über Rausgegangen oder an der Abendkasse.