Eine mutige Neuerfindung der Einwanderungserzählung …

Nana Oforiatta Ayim (Schriftstellerin) | Mo | 27.9.2021, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

… verführerisch, poetisch, beispiellos.« So rühmt Literaturstar Taiye Selasi das Romandebüt Wir Gotteskinder von Nana Oforiatta Ayim. Die heute in Accra / Ghana lebende Weltbürgerin Ayim könnte ein gutes Beispiel für den von Telasi geprägten Begriff »Afropolitan« sein – und auch in ihrem Buch geht es um ethnische Wurzeln, gemischte Identitäten oder das Leben als junge afrikanische Immigrantin in Europa, genauer: in Deutschland. Maya Mensah ist im deutschen Exil täglich damit konfrontiert, anders zu sein. Beistand leistet ihr nur ihr Cousin Kojo. Maya ist fasziniert von seinen Erzählungen aus Ghana, an das sie sich kaum erinnert – bis sie sich endlich als Teil dieser Geschichten erkennt. Gut erkennbar sind die autobiografischen Anteile: Nana Oforiatta Ayim, geboren und aufgewachsen in Deutschland, ist die Enkelin des Königs der ghanaischen Region Akyem Abuakwa. Sie studierte Afrikanische Kunstgeschichte, arbeitete für die UN in New York und ist heute weltweit als Kunstvermittlerin und Kuratorin tätig (sie verantwortete 2019 den ghanaischen Pavillon auf der Biennale in Venedig), aber auch als Filmemacherin. Bahnbrechend ist ihr Cultural Encyclopaedia Project, das in 54 Bänden (einer für jedes Land in Afrika) vergangene und zeitgenössische Kultur des Kontinents dokumentieren soll.
Moderation: Charlotte Milsch.

Eintritt 10/6 €

Atlas der Literaturen