Über die Notwendigkeit, Architektur neu zu erhalten

Tim Rieniets (Professor für Stadt- und Raumentwicklung) | Mo | 22.11.2021, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Ach, wenn man nur in Luftschlössern wohnen könnte! Billiger, reichlich vorhandener, voll rezyklierbarer, klima- und energieneutraler Rohstoff. Nicht so wie Sand zum Beispiel, der echt knapp wird. Stattdessen wohnen wir oft in nicht so dollen Häusern, die zwischen 1949 und 1979 entstanden sind: Aus dieser Zeit stammt mehr als ein Drittel des heutigen Bestands. Die Bauwelt ist im Wesentlichen eine Bestandsbauwelt – und Klimakiller Nr. 1: 40 Prozent Anteil an Kohlendioxid-Emissionen; 50 Prozent Anteil am Müllaufkommen. Jedes abgerissene Haus ist krasse Verschwendung von Energie und Material. Baugesetze müssen neu erfunden, Luftschlösser umgebaut werden: Die Baukultur des 21. Jahrhunderts, sagt Tim Rieniets, Professor an der Uni Hannover, müsse vor allem eine Umbaukultur sein und durch eine Architektur des Erhaltens geprägt werden. Aber dieses dröge Graugebröckel aus den 60-70ern? Nicht gerade schlossig. Leider. Aber, weiß und zeigt Rieniets, man kann eine Menge draus machen. Muss man auch. Salon-Moderator Joachim Otte fragt nach.

Eintritt 10/6 €

In Zukunft