So hoffnungsvoll, wie ›Paris des Ostens‹ klingt

Rainer Merkel (Autor, Berlin) | Mo | 07.05.2018, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Libanon: Land am Mittelmeer, zwischen Israel und Syrien. Die Hauptstadt Beirut, eine Stadt am Rande der Kriege. Eine Stadt ohne Gott, sagt sein Vater. Stadt der Verlorenen, nennt sie seine Mutter. Die Verlorenen, das sind all jene, die über die ganze Welt verteilt waren und nun in Beirut zusammenkommen. Zu denen gehört der junge Syrer Daoud, der dort auf die Deutsche Rosie trifft – er aus Aleppo geflüchtet, sie auf der Suche nach Sinnhaftigkeit und einem neuen Leben. Und zu ihnen zählt auch Daouds Freund, der schiitische Modemacher Rafik, der Beirut als lebenslange Haft begreift. Schriftsteller Rainer Merkel, der u. a. für Cap Anamur im einzigen psychiatrischen Krankenhaus Liberias arbeitete, erzählte zuletzt in Bo die Geschichte um einen blinden liberianischen Jungen und veröffentlichte mit Go, Ebola, Go eine Reportage aus erster Hand. In Stadt ohne Gott bringt er nun drei Figuren zusammen, die zu den Klängen von Coronas »Rythm of the night« in eine Geschichte verwickelt werden, die nur in einer Stadt passieren kann, »hinter deren Tür der Krieg scharrt«. 

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