Die Gier nach Leben nach dem Überleben: ein Nachkriegs-Wien-Roman

David Schalko (Autor/Regisseur, Wien) | Mo | 04.06.2018, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Wer diesen David Schalko schon kennt, den wird all das nicht wundern: dass sein Roman Schwere Knochen ein grandioses Setting mit einem konstruktiven Plot verbindet, dass dort eine ganze Parade skurriler und geradezu sagenhafter Charaktere aufmarschiert oder dass dieser Roman ein Meta-Thema hat, dem sein Autor schon länger folgt: die Gier. Diesmal hat Schalko mit Schwere Knochen eine dunkle Story aus dem Wien der Nachkriegszeit geschrieben, mit seinen Schiebern, Gangstern, Rest-Nazis und Besatzern. Und hier wie sonst auch sind dem Autor die guten Ideen einfach nicht ausgegangen (ebenso wenig wie sein Humor), denn: »Die Angst vor dem Erzählen muss wegfallen«. Das ist Schalkos Motto und sein Erfolgsrezept, mit dem er in Österreich nicht nur als Autor, sondern auch als Regisseur, Produzent und Serienmacher glänzt, wie Braunschlag oder Altes Geld beweisen. Beides waren die ersten Entwürfe zu seiner Trilogie über die Gier. Mit Schwere Knochen hat Schalko sie jetzt vervollständigt. Salon-Moderator Jens Meyer-Kovacist vollständig beeindruckt und fragt danach, was den Hunger stillt – nach Leben, nach Bedeutung und nach Aufmerksamkeit.

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