Wer über die Zukunft spricht, sollte an die Vergangenheit denken 

Joachim Radkau (Historiker, Bielefeld) | Mo| 11.06.2018, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Trotzdem: Immer wieder wollen Menschen wissen, was kommt – auf der Suche nach dem unumkehrbaren Trend, dem visionären Entwurf, dem nächsten dicken Ding. Sie suchen es in der Politik, denn dafür ist sie da. Sie suchen es für Unternehmen, denn mit Zukunft lässt sich viel Geld verdienen. Sie suchen, weil das in der Natur des Menschen liegt: wissen zu wollen, auf was man sich einzustellen hat. Nicht nach vorn, sondern zurück blicken üblicherweise Historiker – außer wenn sie untersuchen, wie man in der Vergangenheit die Zukunft betrachtet hat. Geschichte der Zukunft heißt das Opus Magnum von Joachim Radkau. Der Bielefelder Historiker befasst sich darin mit den Gedanken, die man sich hierzulande über die Zukunft so gemacht hat: Haben wir bald alle Mini-Kernreaktoren im Garten? Stirbt der Wald? Blühen die Landschaften in Ost-deutschland? Muss wegen Massenarbeitslosigkeit ein Agenda-Ruck durch Deutschland gehen? Oder geht uns stattdessen die Arbeit aus? Fragen über Fragen, und sie alle wurden bereits beantwortet. Wie gut oder wie schlecht, das fragt Salon-Moderator Jens Meyer-Kovac.

In Zukunft