(Un-)Rechts-Erzählungen aus dem Strafgericht

Petina Gappah (Autorin, Berlin) | Mo | 04.12.2017, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Rotten Row: verrottete, verdorbene Reihe. Das ist der Name einer Straße in Harare – und Sitz des Strafgerichtshofs der Hauptstadt von Simbabwe. Und damit Ort all jener Unglücklichen, die dort die Gerichtsverhandlungen durchlaufen. In ihrem neuen Erzählband Die Schuldigen von Rotten Row schreibt Petina Gappah über Leben, die sich nach Bedeutung und Erlösung sehnen, über die Ursachen und Auswirkungen von Verbrechen und der Frage nach Gerechtigkeit. In zwanzig Geschichten lässt sie – über die Grenzen von race, class und gender hinweg – Marktfrauen und Friseurinnen ebenso zu Wort kommen wie Anwälte, Lehrer und korrupte Polizisten. Und zeigt die unterschiedlichen Perspektiven einer modernen, simbabwischen Gesellschaft. Es ist nicht verwunderlich, dass sich Petina Gappah mit der Verortung von Recht und Unrecht beschäftigt: Lange arbeitete sie als Juristin u. a. für Internationales Handelsrecht bei der World Trade Organization. Über Recht- und Unrechtsprechung, die diversen Stimmen ihres aktuellen Erzählbands und die 70 verschiedenen Perspektiven ihres sich in Arbeit befindenden Buchs über den schottischen Missionar David Livingstone – darüber spricht die Autorin im simultangedolmetschten Gespräch mit Salon-Moderatorin Charlotte Milsch.

In Kooperation mit dem ADV Nord e. V. im Rahmen des Festivals »Philosophie zwischen Schwarz und Weiß«

Altlas der Literaturen