Der Gründungsintendant des Humboldt-Forums erzählt

Neil MacGregor (Kunsthistoriker, Berlin/London) | Mo | 11.12.2017, 20 Uhr | Conti-Foyer

© S. Mast

Was Neil MacGregor mit seinem Buch Eine Geschichte der Welt in 1000 Objekten unternahm, erklärt dessen Titel. Beim nächsten Buch zoomte er mit derselben Methode (und mittels 20 Objekten) auf Shakespeares ruhelose Welt. Dann folgte – nebenbei war der Chef des British Museums ja noch der wohl erfolgreichste Museumsmann der Welt – die große Ausstellung »Germany« in London (später Berlin), die sich flugs in das Buch Deutschland Erinnerungen einer Nation verwandelte. Spätestens da wurde der germanophile MacGregor, der besser deutsch spricht als die meisten von uns, selbst zum Objekt deutscher Begierde: Wie schön wäre das, wenn dieses allwissende (Kunst-)Geschichtsvermittlungsgenie unser Humboldt-Forum machen würde. Und dann, großer Jubel, macht er es wirklich! Auch wenn der Jubel inzwischen etwas leiser geworden sein und nicht jeder Humboldt-Prototyp voll eingeschlagen haben mag – noch ist nicht aller Tage Abend. Jedenfalls erfahren wir eine Menge von einem außerordentlich versierten Kulturvermittler – was er für »deutsch« hält, zum Beispiel, was er sich für das Humboldt-Forum vorstellt oder wie er die schwierige Kunst interpretiert, Objekte zum Sprechen zu bringen.

Kulturphänomene