Unschuldige Blicke auf die kubanische Revolution

Rachel Kushner (Autorin, Los Angeles) | Mo | 15.05.2017, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Handelsembargo, Guantánamo, Kommunismus – konfliktreich und angespannt war das Verhältnis zwischen Kuba und den USA schon immer. In Telex aus Kuba geht US-Autorin Rachel Kushner in die Zeit der kubanischen Revolution zurück und lässt davon aus den Augen zweier Jugendlicher erzählen: Everly ist die Tochter des Chefs einer Nickelmine und K.C. Sohn eines Managers der United Fruit Company – heute Chiquita. In der Siedlung, in der sie leben, sind die Geschichten verschiedenster Familien miteinander verwoben. Und dabei auch Menschen, die in den USA aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft nie miteinander zu tun gehabt hätten: US-amerikanische Expats, jamaikanische Arbeiter und kubanische Einwohner. Auch die großen Namen bekommen das Wort: Che Guevara, Batista, Eisenhower und die Castro-Brüder. Letzteren schließt sich K.C.s älterer Bruder an und hilft ihnen bei Angriffen gegen seinen Vater – bis nach einer Bombenexplosion die US-Amerikaner gezwungen sind, Kuba zu verlassen. Im simultangedolmetschten Gespräch mit Salon-Moderatorin Charlotte Milsch redet Rachel Kushner über Außenansichten auf die kubanische Revolution, über Beziehungen, die über die (vermeintlichen) Grenzen von Hautfarbe, Klasse und Herkunft hinausgehen, und über die auf Grundlage ihres Debüts geplante Fernseh-Serie.

In Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Hannover

Altlas der Literaturen