Wenn Bilder zu Waffen werden

Charlotte Klonk (Kunsthistorikerin, Berlin) | Mo | 19.06.2017, 20 Uhr | Conti-Foyer

© K. Tönnies

Im Juni 2016 ersticht ein dem IS nahestehender Täter einen Polizisten in Paris und tötet anschließend in der Wohnung des Opfers dessen Lebensgefährtin. Noch während er mit der Polizei verhandelt, stellt er Aufnahmen von sich und seinen Opfern auf Facebook und Youtube online. Das ist in der Form neu, folgt aber einem Muster, wie Charlotte Klonk in ihrem Buch Terror. Wenn Bilder zu Waffen werden schreibt: »Nicht der Gewaltakt an sich zählt, sondern die Bilder, die davon in Umlauf gebracht werden.« Denn schon immer haben sich Terroristen Bilder bedient, um ihre Anliegen medial zu verbreiten – und ebenso ihr Feind, der Staat. Klonk zeigt in ihrer Studie, welche Rolle die Bilder des Terrors seit dem 19. Jahrhundert – in dem grundlegende Muster entstanden – bis in unsere Gegenwart spielen. An ausgewählten Beispielen arbeitet sie die Bildstrategien heraus, verfolgt ihre geschichtliche Entwicklung und beantwortet die Frage nach dem ethischen Umgang mit Terrorbildern. Salon-Moderator Matthias Vogel macht sich ein Bild.

Kultur:Wissenschaft