Krieg, Korruption, Globalisierung – und Jazz

Fiston Mwanza Mujila (Autor, Graz) ​| Mo | 28.11.2016, 20 Uhr | Conti-Foyer

© P. Bartz

Man sucht und sucht und weiß nicht, was man findet. So beschreibt der kongolesische Autor Fiston Mwanza Mujila den Jazz, der im Tram 83 gespielt wird: einem legendären Nachtclub in einer heruntergekommenen afrikanischen Großstadt, der zentraler – und titelgebender – Umschlagpunkt von Mujilas Debütroman ist. Es ist ein Ort zwielichtiger Geschäfte und Beziehungen und dabei eine Metapher auf die Globalisierung und ihre Folgen. Im Tram 83 treffen sich nicht nur Verlierer und Gewinner, Profiteure und Prostituierte, Ex-Kindersoldaten und Studierende. Sondern auch die beiden ungleichen Freunde Lucien – Schriftsteller auf der Flucht vor Erpressung und Zensur – und sein krimineller Freund Requiem, der sich durchs Leben schlägt. Und dort ist Jazz »die einzige Möglichkeit für den ganzen Abschaum im Tram 83, die Gesellschaftsschicht zu wechseln, wie man die Metro wechselt.« Mujila, der in Graz lebt, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet afrikanische Literatur an der Universität. Mit Anja Bandau, Professorin am Romanischen Seminar, spricht er über sein Debüt, das ebenso musikalisch und energiegeladen ist wie das Tram 83 selbst.

In Kooperation mit der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität und dem ADV Nord e. V.

Altlas der Literaturen