Gespräch & Konzert im Indiego Glocksee

Mirza Odabaşı (Regisseur, Berlin), Ebow (Musikerin, Wien) | Mo | 12.12.2016, 20 Uhr | Conti-Foyer

© N. Müller

»Hip Hop braucht kein Mensch, aber Mensch braucht Hip Hop«, wusste schon die Hip Hop-Crew 5 Sterne Deluxe Ende der 90er Jahre. Dem Mantel der Subkultur ist der US-Import Hip Hop heute längst entwachsen: Er ist allgegenwärtig, dient nicht nur als Ausdrucksmittel, sondern stiftet Menschen auch Identität. Regisseur Mirza Odabaşı hat in LeidenSchafft nicht nur ein Stück deutsche Hip Hop-Geschichte vor der Kulisse Berlins, Münchens, Kölns und Istanbuls dokumentiert. Sondern lässt die Menschen – DJs, Rap-Musiker, Tänzer und Graffiti-Künstler – sprechen, die die Entstehung und Entwicklung der Hip Hop-Kultur mitbekommen, aber vor allem mitgestaltet haben. Und stellt ihnen die großen Fragen nach Zugehörigkeit und Identität. Denn Rap-Musik ist vor allem eins: Sprachrohr für Missstände und Unzufriedenheit. Auch deswegen ist sie für Menschen mit Migrationserfahrung so wichtig, denen tagtäglich Ausgrenzung und Alltagsrassismus entgegenschlägt. Ob Menschen mit Migrationserfahrung einen schnelleren Zugang zu Hip Hop haben und ob Hip Hop eine eigene Form der Integrationskultur schafft, das fragt Moderatorin Charlotte Milsch Regisseur Odabaşı und die im Film porträtierte Rapperin Ebow. Nach der Theorie die Praxis: Ebow wird nach dem Gespräch auf der Bühne des Indiego ein halbstündiges Konzert performen.

Kulturphänomene