Geschichte einer Trennung

Ulrich Raulff (Kulturwissenschaftler, Marbach) ​| Mo | 18.01.2016, 20 Uhr | 14. Stock Conti-Hochhaus

© P. Bartz

Schon lange bevor es im 4. Jahrtausend v. Chr. domestiziert wurde, gehörte das Pferd in den steinzeitlichen Höhlenmalereien Europas zu den bevorzugten Motiven. Die Tiere faszinierten unsere Vorfahren wohl nicht nur aus kulinarischer Sicht. Seit Urzeiten war das Pferd der engste Partner des Menschen. Es war unverzichtbar in der Landwirtschaft, verband Städte und Länder, entschied Kriege. Doch dann zerbrach der kentaurische Pakt, und in nur einem Jahrhundert – von der Zeit Napoleons bis zum Ende des Ersten Weltkriegs – fiel das Pferd aus der Geschichte heraus, aus der es jahrtausendelang nicht wegzudenken war. In Das letzte Jahrhundert der Pferde beschreibt Ulrich Raulff eine untergehende Welt – ein Kapitel vom Auszug des Menschen aus der analogen Welt. Matthias Vogel fragt sich, ob wir dem Fluchttier Pferd nicht zu viel zugemutet haben.

Kulturphänomene