Man kann dem Protagonisten in Tao Lins Roman Taipeh wahrlich nicht vorwerfen, dass das Glück ihn nicht hätte erreichen können: Twitter, Tumblr, Facebook, Gmail – Paul, Schriftsteller in New York, ist immer online. Er ist ständig unterwegs, ob im Taxi zu Buchvorstellungen oder im Flugzeug nach Las Vegas, Taipeh, Toronto. Paul ist immer lieber woanders, immer lieber in der nächsten Bar und dort wieder lieber online als im echten Gespräch. Der Amerikaner Tao Lin hat einen modernen Bildungsroman über den sozialen Druck seiner Generation geschrieben: Wer in der realen und der virtuellen Welt gleichzeitig zuhause sein muss, findet sein Glück nur irgendwo dazwischen. Henning Hartmann vom Schauspiel Hannover liest aus der deutschen Fassun von Taipeh, das simultan gedolmetschte Gespräch mit dem Autor führt HAZ-Mitarbeiter Jan Egge Sedelies.
Atlas der Literaturen