Recht auf Leben heißt nicht: Pflicht zum Leben

Uwe-Christian Arnold (Arzt/Sterbehelfer, Berlin) | Mo | 27.10.2014 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

© Literarischer Salon

Wenn wir den Regeln einer Aufmerksamkeitsökonomie unterliegen, müsste Bekanntheit von großem Vorteil sein, für einen spezialisierten Dienstleister allemal. Uwe-Christian Arnold dürfte sich dann freuen: Er ist der bekannteste Sterbehelfer Deutschlands. Makaber? Leider ja, denn eben dieser ökonomistischen Logik folgen oft auch jene Gegner der Sterbehilfe, die sonst ethisch oder religiös argumentieren. Reflexhaft sehen sie ein finanzielles Interesse und beklagen das »Geschäft mit dem Tod«. Der Arzt Uwe-Christian Arnold begleitet seit über zwanzig Jahren Sterbewillige und hat das nie verschwiegen. Letzte Hilfe. Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben heißt sein Buch, in dem er anhand von Fallgeschichten verdeutlicht, dass sich aus dem »Recht auf Leben« keineswegs die »Pflicht zum Leben« ergibt. Jens Meyer-Kovac fragt, ob es stattdessen ein Recht auf letzte Hilfe gibt.

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