»Ich kann kein Instrument spielen. Ich kann keine Fremdsprache. Ich habe den Vermeer in Wien nie gesehen. Ich habe nie einen Toten gesehen. Ich habe nie geglaubt. Ich war nie in Amerika. Ich stand auf keiner Bergspitze. Ich hatte nie einen Beruf. Ich hatte nie ein Auto. Ich bin nie fremdgegangen. Fünf von sieben Frauen, in die ich in meinem Leben verliebt war, haben es nicht erfahren. Ich war fast immer allein. Die letzten drei Jahre waren die besten.« – Außer der Reihe sollen der im vergangenen Jahr verstorbene Autor Wolfgang Herrndorf (Tschick, Sand) und sein einzigartiger Blog Arbeit und Struktur öffentlich gewürdigt werden. Mathias Max Herrmann vom Schauspiel Hannover liest Teile des digitalen Tagebuchs, in dem Herrndorf in eindrucksvoller wie einmaliger Weise die Zeit seiner Diagnose bis zu seinem Tod festhält: Krankheit, Tod, Leben, Freundschaften, Schreiben, die Beschäftigung mit sich selbst, kurz, der Lebensinhalt seiner letzten Jahre – Arbeit und Struktur.
Außer der Reihe