Philosophieren auf Fußgängerampeln

Heinz Helle (Autor, Berlin) | Mi | 11.06.2014 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

© N. Hafele

Explodierendes Kerosin kann beruhigend sein. Das weiß der Protagonist in Heinz Helles Debütroman. Denn er macht sich Gedanken, und zwar immer und über alles: Grönland, Plastikhühner und Neuronenmuster. Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin funktioniert anders als vieles was die junge deutsche Gegenwartsliteratur sonst so hervorbringt: Er ist eigenartig – assoziativ, episodenhaft, ironisch, subversiv und wütend. Und der Protagonist, der Individualist sein will und Philosophie in New York studiert, ist nicht nur wissenschaftlich auf der Suche nach dem Ich. Aber weder in der Philosophie noch im Leben findet er sein Glück. Warum der Roman dennoch keineswegs trostlos daher kommt, wie man die Theorie des Ich-Erlebens mit persönlichem Erleben zusammenbringen soll und wie viel Orangensaft wohl in einen Airbus A310 passt, fragt Nils Pelle Petersson.

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