»Für die Literatur« leben und schreiben ist eins

Cécile Wajsbrot (Autorin, Paris/Berlin) | Di | 12.11.2013 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

Romane wie Der Verrat oder Aus der Nacht, zahlreiche Essays und Übersetzungen: Cécile Wajsbrot ist eine der renommiertesten Schriftstellerinnen Frankreichs – und eine der unbequemsten. Wajsbrot ist Nachgeborene der Judenvernichtung; ihre Familie entkam auch im Pariser Exil nur knapp dem Transport nach Auschwitz. – In Frankreich spielte die Besatzungszeit in der intellektuellen Debatte und in der Literatur des »Nouveau Roman« kaum eine Rolle. Gegen diese Schlussstrich-Mentalität hat sich Wajsbrot in ihrem viel diskutierten Essay Für die Literatur gewandt. Im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin Nathalie Mälzer formuliert sie anhand dieses Essays und mit der Lesung aus ihrem Roman Die Köpfe der Hydra eine Positionsbestimmung: für eine Literatur, die trotz oder gerade wegen der Katastrophen des letzten Jahrhunderts den Anspruch auf Totalität zu behaupten sucht.

Mit Antenne Métropole, Carrefour Francophone, DFG Hannover

Literaturhochhaus