»Sabotage« ist ein provokantes politisches Plädoyer

Jakob Augstein (Publizist, Berlin) | Mo | 27.1.2014, 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

Es ist ja nicht so, dass Jakob Augstein mit seiner Meinung je hinterm Berg gehalten hätte. Als Verleger der Wochenzeitung Der Freitag gibt er linken Positionen Raum, die im publizistischen Koordinatensystem Deutschlands sonst kaum wahrnehmbar sind, in seiner SPON-Kolumne Im Zweifel links streitet er schon mal für die Zerschlagung der Deutschen Bank und auf dem TV-Sender Phoenix wöchentlich mit Nikolaus Blome von Bild. Jetzt ist Augstein einen Schritt weiter gegangen. Die wieder salonfähige und allseitige Kapitalismuskritik spitzt er in seinem Buch Sabotage im Untertitel zu: Warum wir uns zwischen Demokratie und Kapitalismus entscheiden müssen. Und: Augstein rührt am Tabu des staatlichen Gewaltmonopols – er sympathisiert mit den unbekannten Verfassern von Der kommende Aufstand und fragt nach der Legitimation von Sabotageakten. Dafür wird er mediale Prügel beziehen, im Zweifel von rechts und von links, vermutet Jens Meyer-Kovac.

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