Ein Kraftwerksingenieur erzählt

Wolf-Dietrich Krüger​ (Ingenieur, Berlin) | Do | 4.4.2013 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

© O.Schmitt

Turbinen sind rotierende Kolosse, die mit der Präzision eines Uhrwerks am physikalischen Limit arbeiten. Als Herzkammern des modernen Lebens laufen sie weltweit um die Wette. So dienen Kraftwerke deutscher, russischer oder amerikanischer Bauart zu-gleich als Aushängeschild nationaler Technikkulturen. Ein Wan-derer zwischen diesen Kulturen war Wolf-Dietrich Krüger. Der promovierte Schiffbau-Ingenieur geht zum VEB Bergmann-Borsig, konstruiert Kraftwerksturbinen für den DDR-Markt und für den Export und installiert Großanlagen, die vom Großen Bruder kommen. Krüger reist zu Einsatzorten im gesamten RGW-Raum, in Ber-lin wird er technischer Direktor. 1990 wechselt er zu Siemens KWU, leitet ein Joint Venture in St. Petersburg, die Entwicklung von Gas-turbinen in Mülheim/Ruhr und das Hauptwerk in Berlin Moabit. Als Siemens 1998 mit der fossilen Sparte des US-Riesen Westinghouse fusioniert, fällt Krüger die Aufgabe zu, die Fertigungslinien und -traditionen beiderseits des Atlantiks zu harmonisieren. Eckhard Stasch fragt nach den prägenden Momenten einer Ingenieurbiografie.

Kultur:Technik