Mittlerweile leben weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land, und in Deutschland arbeiten nur noch 2–3 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft – so wenig wie nie. Dass die Menge der landwirtschaftlichen Produkte dennoch steigt, liegt an hocheffizienten Methoden in der Produktion. Die Kehrseite dieser Bedingungen bekommen wir in Form von überdüngten Böden und Fleisch-Skandalen mit schöner Regelmäßigkeit präsentiert. Dieser Umstand dürfte mit ein Grund für die wachsende Attraktivität des ›Urban Gardening‹ sein. Die Szene dahinter ist sehr vielfältig und verschieden in ihrer Motivation. Meistens aber geht es um die Kultivierung von Nutzpflanzen durch eine Gemeinschaft: Der Wunsch, mitten in der Stadt – jenseits der Kleingärtnervereine – Nahrungsmittel selbst kontrolliert anzubauen, ist treibende Kraft. Christa Müller forscht seit vielen Jahren zu nachhaltigen Lebensstilen und begleitet das urbane Gärtnern aufmerksam. Mit Matthias Vogel unterhält sie sich über die neue Gartenbewegung und deren Möglichkeiten der Subsistenzwirtschaft.
Kulturphänomene