Über ein Vehikel des modernen Aufstiegs

Andreas Bernard (Kulturwissenschaftler/Journalist, München), Thomas Meisel (Ingenieur, Hannover)| Do | 18.10.2012 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

Der Fahrstuhl zu uns in den 14. Stock, er hat eine Vorgeschichte. Sie beginnt 1857, als in einem New Yorker Warenhaus der erste Personenaufzug eingebaut wird. Fortan wachsen Neubauten in den Himmel, erst die Hotels, dann Büro- und Wohnhäuser, begleitet von Debatten um Gesundheit, Sicherheit und Ordnung. In einer luziden Kulturgeschichte rekonstruiert Andreas Bernard, wie der Fahrstuhl zum Vehikel der Modernisierung wurde. Er kehrt die soziale Struktur des Hauses um: Beletage und Chefbüro verlagern sich in die oberen Stockwerke, die mühelos und exklusiv erreichbar sind; analog dazu entsteht die Idee der »Karriere« als »Weg nach oben«. Zugleich fährt im Fahrstuhl stets ein Rest von Unbehagen mit, ist die Überwindung der Schwerkraft erkauft mit der Furcht vor dem Absturz, dem Steckenbleiben, dem Einschluss im Kabinenpferch. Vom offenen Ende dieser Geschichte berichtet Thomas Meisel, Entwicklungsleiter für Neuanlagen bei ThyssenKrupp Aufzüge. Zur vertikalen Zeitreise laden Charlotte Milsch und Eckhard Stasch.

 

KULTUR:Technik