Wie leicht das Leben werden kann, hat man erst mal damit abgeschlossen! Das ist der Motor in DBC Pierres Roman Das Buch Gabriel, es könnte aber auch das Motto des Autors selbst sein. Geboren in Australien als Peter Warren Finlay, aufgewachsen in Mexiko und dort dann gute zehn Jahre lang exzessiv drogen- und wohlstandsverwahrlost, war DBC mit Ende zwanzig selbst am Ende, körperlich, psychisch, finanziell. Also fing er neu an, als Schriftsteller. Und alles wurde leichter. Sein Debüt Jesus von Texas wurde ein Weltbestseller, er gewann damit 2003 den Booker Prize und so ein neues Leben zurück. In Das Buch Gabriel nun beschließt der Reha-Flüchtling Gabriel Brockwell schon auf der ersten Seite, sein Leben zu beenden. Aber nicht sofort. Vorher – im Limbo als eigentlich schon Toter – plant er das dekadenteste Bankett aller Zeiten. Zur deutschen Buchpremiere und nach der zweisprachigen Lesung spricht Henning Ahrens mit DBC über sein Buch, eine so irrwitzige wie tiefsinnige Allegorie auf die kollabierende Gegenwart des letzten Jahrzehnts.
Kooperation: Internationales Literaturfestival, Berlin
Atlas der Literaturen