Als diesen Sommer das alte Kino in Dschenin im Westjordanland neueröffnet wird, schließt sich ein Kreis. Gezeigt wird der Dokumentarfilm Heart of Jenin: Der Palästinenser Ismael Khatib verliert 2005 während der zweiten Intifada seinen zwölfjährigen Sohn durch Schüsse israelischer Soldaten und gibt dessen Organe zur Transplantation an israelische Kinder frei. Die Medien erkennen die humanitäre Tragweite dieser Entscheidung und berichten, Marcus Vetter und sein Kollege Leon Geller greifen die Geschichte auf. Ihr mehrfach ausgezeichneter Film Das Herz von Jenin verschafft dem Versöhnungsimpuls Ismael Khatibs eine breite Ausstrahlung und setzt Phantasien frei: Knüpfte man hier an, was könnte nicht alles wieder entstehen. Zum Beispiel ein Lichtspielhaus. In einer über Jahrzehnte zerfurchten und zerschossenen Konfliktregion ein gleichermaßen utopisches wie symbolträchtiges Vorhaben. Im Gespräch mit der Kulturpädagogin Steffi Krapf berichten der Regisseur und seine Fundraiserin über Film- und Kinoarbeit als Friedensarbeit.
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