»Unendlicher Spaß« und »2666« in deutscher Übertragung

Ulrich Blumenbach, Christian Hansen (literarische Übersetzer, Basel und Berlin) | Mo | 1.3.2010 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

© A. Vester

Meteoritengleich haben zwei Werke im vergangenen Buchherbst bei uns eingeschlagen: Unendlicher Spaß von David Foster Wallace und 2666 von Roberto Bolaño. Beide sind in jeder Hinsicht gewaltig: 1500 Seiten dick das eine, 1100 das andere, hoch komplex und von so überbordendem artistischen Eigensinn, dass man sie im gleichen Atemzug als literarische Monstren und als Meilensteine der Welt-literatur bezeichnet hat. Beide stehen für uns heute als literarische Vermächtnisse da. Bolaño verstarb 2004, DFW (seine Initialen klingen so emblematisch wie JFK) beging 2008 Selbstmord. Eine Metamorphose von Leben in Text. Die sich umkehren lässt: »Wenn Sie nach einem Monat Lektüre aus diesen Seiten heraustreten, sind Sie ein besserer Mensch,« berichtet freimütig der Schriftsteller Dave Eggers. Wie ergeht es erst Lesern, die über drei bzw. sechs Jahre in diesen Werken zubgebracht, dem Klang jeder Silbe, den semantischen Finessen jedes Wortes, Ballance und Rhythmus eines jeden Satzes nachgespürt haben? Die Übersetzer Christian Hansen (Bola-ño) und Ulrich Blumenbach (DFW) berichten.

Atlas der Literaturen