Ein Tagebuch

 

 

Clemens Meyer (Autor, Leipzig) | Mo | 29.03.2010 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

»Meine Geschichten sollen leuchten!« sagt Clemens Meyer. Sein Debütroman Als wir träumten warf 2006 sein Licht auf eine Leipziger Plattenbausiedlung. Helden waren eine Gang kleinkrimineller, adoleszenter Rabauken, die nicht nur die Wende des Systems erlebten, sondern auch ihre persönlichen Wende zum Erwachsenwerden durchlebten. Ohne jeden Anflug von Sozialkitsch gelang es dem Autor von einem Milieu zu erzählen, das eigentlich als nicht literaturfähig gilt. Trotzdem war das Buch Favorit für den Preis der Leipziger Buchmesse, doch erst für die 2008 folgenden Erzählungen Die Nacht, die Lichter sollte Meyer den Preis erhalten. Sein Freudenschrei mit hochgereckter Bierflasche nahm damals in der Berichterstattung fast mehr Raum ein als das Lob für seine Kunstfertigkeit in der »kleinen« Form, der Story. Nun legt Clemens Meyer mit Gewalten ein ganz eigenes Tagebuch des Jahres 2009 vor: literarische Einträge über das Ende der Träume und den Fall der Aufsteiger. Matthias Nolte spricht mit Clemens Meyer über Krisen, Tod, Krankheiten, das Wetter, Terror, Pandemien und Weltkriege

STUDIO NEUN.ZEHN