Der Roman »Als Durante kam« hinterfragt das kleine Glück

Andrea De Carlo (Autor, Mailand) | Mo | 19.4.2010 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

Das Tal, das Andrea De Carlo in Als Durante kam beschreibt, es könnte eine Idylle sein. In Äquidistanz zu Italiens metropolen Kraftzentren Mailand und Rom ist dieses Val di Poggio zwar kein Paradies. Die Winter sind zu hart und die Sommer zu heiß; und Wind, Sonne und Regen backen einen zu harten Beton aus dem schweren Lehm der braunen Hügel. Aber: Man hat seine Ruhe. Wie Pietro und Astrid, die an alten Handwebstühlen Stoffe weben, pflanzengefärbt. Gleichzeitig weben sie mit Kunstfertigkeit an ihrem recht gemächlich gewordenen autonomen, emanzipierten und postrevolutionären Dasein. Bis Durante kommt. Der sagt, was er denkt. Und er tut, was er sagt. – Wie kaum jemand versteht es der 1952 geborene De Carlo, den Utopien und Verlusten, den Einsichten und Ängsten seiner Generation nachzuspüren. Weshalb seine 15 Romane weltweit bekannt sind, millionenfach aufgelegt, übersetzt in mehr als 20 Sprachen. De Carlo liest auf italienisch, die deutsche Version hören wir von Hörspiel-Legende Matthias Haase, das Gespräch mit De Carlo dolmetscht und moderiert die Romanistin Stephanie Neu.

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