Jugend ist eine kulturelle Erfindung

Jon Savage (Musikjournalist, Beaumaris) | Mo | 9.3.2009, 20 Uhr | Conti-Foyer

 

© S. Mast

Man wird geboren, man wird älter; und zwischen Kindheit und Erwachsensein liegt sie, die goldene Jugend, die Teenager-Zeit. Simple as that? Von wegen, erklärt Jon Savage mit seiner Studie Teenage. Die Erfindung der Jugend. Und UK’s legendärster Autor der avancierten Musikkritik weiß, wovon er spricht. Das einstige Mitglied des berühmt-berüchtigten »Birmingham Center for Contem porary Cultural Studies« hat mit England’s Dreaming – preisgekrönt und ohne Widerworte – die definitive Geschichte des Punk geliefert. Seit mehr als dreißig Jahren beleuchtet er für Fanzines, aber auch für angesehene Blätter wie The Guardian oder The Observer Musik- und diverse Jugendszenen und surft dabei gekonnt zwischen Hoch- und Popkultur. In seiner neuesten Studie zeigt er, dass der Lebensabschnitt Jugend kein biologisches, sondern ein kulturelles Phänomen ist. Assistiert, moderiert und dabei so schnell wie möglich bzw. so weit wie nötig übersetzt von Conny Lösch belegt Savage mit Bild und Musik, wie das Kultur-Konzept Jugend entstand, bevor es unter dem Label ›Teenager‹ ab 1945 erfolgreich vermarktet wurde.

Kulturphänomene