»Man muss sich verkleiden, um die Gesellschaft zu demaskieren, muss täuschen und sich verstellen, um die Wahrheit herauszufinden«, schreibt Günter Wallraff in Ganz unten über die Undercover Recherche. Dass diese Arbeitsweise ein Leben verändern kann und einen Menschen an seine körperlichen und seelischen Grenzen führen, hat er oft festgestellt. Auch Markus Breitscheidel hat sein Leben umgekrempelt, freiwillig und ganz bewusst. Nach einer intensiven Begegnung mit Wallraff gab er seinen sicheren Beruf auf und begann, undercover zu recherchieren. Zuerst beschrieb er in Abgezockt und totgepflegt den Alltag als Hilfskraft in deutschen Pflegeheimen. Nun hat er in Arm durch Arbeit versucht, als Leiharbeiter im deutschen Niedriglohnsektor zu überleben. In beiden Fällen hat er sich der Methoden des investigativen Journalismus bedient und sich mit einer falschen Identität direkt in diese gesellschaftlichen Brennpunkte katapultiert. Welche Fähigkeiten man dazu braucht und wo die Grenzen einer Undercover-Recherche liegen, fragt ganz unverdeckt Matthias Nolte.
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